Fest der Liebe – auch das kann Ostern sein!
Sie ist ein fröhlicher, mutiger, temperamentvoller Hund namens Siria. Ihres Zeichens das Fellkind unserer Familie, die mein Leben auf unnachahmliche Weise bereichert.
Das war der Ist-zustand bevor ich im März nach Italien fuhr; allerdings hatte ich schon so ein komisches Gefühl, da sie an manchen Tagen nicht durch den Wald rannte, sondern eher trottete. Dennoch gab es nicht wirklich einen Grund zur Besorgnis.
Als in Bologna um 5 Uhr morgens das Telefon klingelte wusste ich, es ist was passiert. Siria war die Treppe runtergestürzt und konnte sich nicht mehr bewegen. Mein Mann klang verzweifelt, also brach ich kurzerhand meine Zelte in Italien ab, buchte den Flug um und flog nach Hause.
Es erwartete mich ein Hund, der trotz Schmerztherapie, die ich aus der Distanz verordnet hatte, ein erschreckendes Bild bot. Es ging sofort zum Tierarzt und dort diagnostizierte man einen komplizierten Bruch des Kniegelenks. An sich irgendwie heilbar, aber in unseren Fall war der Bruch eine Folge eines Osteosarkoms. Knochenkrebs im linken Hinterlauf, bei einem älteren Hund. Das klang wie ein Todesurteil. Ich war geschockt, bat darum, den Bruch zu versorgen und mir unsere Siria mit nach Hause zu geben.
Ich bekam für sie eine starke Schmerzmedikation und einen täglichen Vernbandswechsel mit der Auflage, die hinteren Beine nicht zu belasten. Das war vor 4 Wochen.
Ich richtete uns das Büro meines Mannes als Lager her, ich im Homeoffice und 24 Stunden neben dem Hundekörbchen. Ich wollte verstehen, was mein Hund mir sagte.
„Lass mich gehen, ich will nicht mehr“
So sah es einige Tage aus; sie hörte auf zu fressen und schaute mich den ganzen Tag an. Ich war fast meine Entscheidung getroffen. Mit der Tierärztin war alles abgesprochen, sie wollte zu uns nach Hause kommen.
Es näherte sich der Tag, mein Magen zog sich immer mehr zusammen, an Essen war kaum zu denken. Hin und hergerissen zwischen allen Gefühlen. Ich weiss nicht, was in der letzten Nacht passiert ist. Am Morgen saß Siria vor mir, mit ihrem Teddy, sie begann zu fressen und ihre Augen waren auf einmal viel lebendiger.
Ich rief meine Freundin an und bat, einen Termin in einer renommierten Tierklinik zu machen, sie hatte gute Kontakte, sodaß sich auf unsere Hilfe-Mail direkt der Chefarzt meldete und mir einen kurzfristigen Termin anbot.
Gesagt, getan, den Hund ins Auto, der Tierärztin erstmal abgesagt und ab in die Klinik.
Nach allen Untersuchungen stand fest, es gibt nur 2 Möglichkeiten.
Die Finale oder die Amputation des hinteren Beines. Allerdings hatte ich jetzt mehr Gewissheit, sie kann die Narkose schaffen und wird sie die Kraft haben auf 3 Beinen laufen zu können.
Beides wurde mir positiv beschieden, natürlich immer mit den gebührenden Einschränkungen, theoretisch ja, vielleicht…
Aber, Siria hatte eine Perspektive auf Leben, also war die Entscheidung gefallen, wir geben ihr die Chance auf mehr Zeit.
Sie wurde noch am gleichen Tag operiert und stationär für einige Tage in der Klinik aufgenommen.
Das alles ist jetzt 14 Tage her, ich schlafe zwar immer noch neben dem Hund, aber sie wird jeden Tag beweglicher und munterer. Man merkt ihr an, dass sie glücklich und zufrieden ist. Mittlerweile fahren wir morgens mit ihr in ihren so geliebten Wald und sie läuft jeden Tag ein paar Schritte mehr.
Ich trage sie immer noch viel durch die Gegend, aber sie macht mehr mit, steht alleine auf und macht mir so mein Leben jeden Tag ein wenig fröhlicher.
Wir sind auf einer Langstrecke unterwegs, aber die Richtung stimmt!
Deshalb ist Ostern 2024 ein Fest der Liebe für mich. Ich empfinde trotz aller körperlichen Anstrengungen grosses Glück und Freude.
Unsere Siria ist auch mit 3 Beinen ein ganz besonderes Wesen – eine stolze italienische Kämpferin.
Auch wenn sich diese Geschichte liest wie ein Albtraum, so ist auch das nur eine Momentaufnahme aus unserem facettenreichen Leben, wo neben Dunkel immer Licht liegt.
Frohe Ostern, lassen Sie uns alle Momente genießen, denn nur so wird das Leben reich.
Liebe Doris! Du kannst Dir nicht vorstellen, wie sehr wir uns für Euch freuen, dass ihr mit Siria noch viele schöne Stunden verleben dürft. Wer selbst mit einem „Fellknäuel“ zusammenlebt weiß, wie viel Liebe Tiere geben können und sie haben es verdient, dass man ihnen das bestmögliche Leben bietet, schließlich ist die Entscheidung, mit uns zusammenzuleben, nicht Ihre Entscheidung. Als wir das letzte Mal bei Dir im Geschäft waren, war es noch nicht klar, wohin die Reise mit eurer Maus geht, toll, dass ihr noch weitere Zeit mit Siria verbringen dürft. Hunde kommen durchaus sehr gut mit „3 Beinchen“ klar… und noch besser, wenn sie spüren, dass sie so geliebt werden wie Siria. Genießt die Zeit mit ihr! Herzliche Grüße, Antje, Frank und das Fellknäuel Bowie!
Wie wunderbar ?es ist schön das ihr euch noch eine Weile habt und zusammen sein könnt. Ich wünsche euch viel Kraft und viele Glückliche Momente? liebe Grüße Claudia
Liebe Doris, ich kann das alles sehr gut nachvollziehen, auch wenn wir Katzenbesitzer sind. Es ist immer schrecklich, wenn ein geliebtes Tier krank ist, schwerkrank zumal. Das musste ich auch schon alles durchstehen. Umso schöner, wenn es Siria wieder besser geht. ?? Wie hatten übrigens auch mal eine dreibeinige Katze! Sie ist damit sehr alt geworden!
Ach Doris, da kullern auch bei mir die Tränen, obwohl ich Sira gar nicht kenne und selbst kein Haustier habe. Ein Wechselbad der Gefühle löst Deine Geschichte beim Lesen aus. Angefangen mit viel Mitgefühl („oh, nein“), Trauer („nicht schon wieder jdm. gehen lassen müssen“) und zum Schluss die Freude und Hoffnung.
Vielen Dank, dass Du dies mit uns teilst. Und deshalb liebe ich auch Deine Mode, sie vermittelt Liebe und Lebensfreude jeden Tag! Fühl Dich gedrückt, Herzliche Grüße Petra